China ist mit seiner über 5000-jährigen Geschichte eine der ältesten Zivilisationen der Welt.
Während dieser Zeit erlebte China 83 Dynastien unterschiedlicher Größenordnung und verschiedener Lebensdauer mit 559 Herrschern, von denen 397 Kaiser, darunter eine Kaiserin, und 162 Könige waren. Diese 83 Dynastien errichteten insgesamt 95 Hauptstädte, von denen aus sie schalten und walten konnten. Auf dieses komplizierte und vielverflochtene Feld zu blicken und in der geschichtlichen Szene Chinas zu wandern ist ein verlockendes Abenteuer.
Im 21. Jahrhundert vor Christus erlebte China mit der Gründung der Xia-Dynastie das Ende einer primitiven Gesellschaft. 221 vor Christus gründete Qin Shihuang die Qin-Dynastie, die erste feudale Alleinherrschaft in Chinas Geschichte.
Es folgten mehr als 2000 Jahre Feudalismus bis ins Jahr 1911. Die bürgerlich-demokratische Revolution unter der Führung von Sun Yat-sen stürzte die Qing-Dynastie und beendete damit die feudale kaiserliche Zeit.
Am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik China gegründet. Heute verfolgt China eine konsequente Öffnungs- und Reformpolitik und besitzt eine sozialistische Marktwirtschaft.
Chinesische Kultur ist ein Sammelbegriff für alle Kulturgüter aus dem Großraum Chinas einschließlich der Gebiete Taiwan, Macao und Hongkong. Die chinesische Kultur hat seit über 5000 Jahren auch die kulturellen Entwicklungen in den Nachbarländern wie Japan, Korea, Thailand, Singapur und viele andere asiatische Staaten, maßgeblich geprägt. Aus der heutigen Sicht ist die chinesische Kultur bzw. China ein Oberbegriff für alle Kulturen der 56 Nationalitäten innerhalb des chinesischen Territoriums, darunter die Han, Hui, Mongolen, Man und Zang. China ist also ein Vielvölkerstaat.
Allgemein geht man davon aus, dass die chinesische Kultur drei Ursprünge hat: die Ziviliation am gelben Fluss, die Ziviliation am Jangtse-Fluss und die nordische Steppenkultur. Die chinesische Kultur und China hat sich aus diesen drei Quellen herauskristallisiert und zu einer der höchsten Kulturen der Weltgeschichte entwickelt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen sind bei den chinesischen Kulturerben häufig immaterielle Güter wie z.B. Sagen und Erzählungen erhalten geblieben. Auch Kalligrafie, Malerei, Gedichte und Ideologien konnten über Jahrtausende weitergegeben werden, während materielle Güter aus früheren Dynastien kaum erhalten geblieben sind. Chinesische Antiquitäten aus Porzellan, Jade oder Bronze sind heutzutage besonders selten und werden auch deswegen sehr hochgehandelt.
China ist geprägt von vielfaltigen und komplexen Naturlandschaften: den breiten und flachen Ebenen, sanften Hügeln, hohen Bergketten, breiten und hochgelegenen Plateaus; Becken, die hoch an den Rändern und niedrig im Zentrum sind.
Berg- und Hügellandschaften machen über zwei Drittel der Gesamtfläche des chinesischen Festlandes aus, während die Ebenen weniger als ein Drittel ausmachen. Die Gebiete, die mehr als 500 m. ü. M. liegen, machen drei Viertel des gesamten chinesischen Festlandes aus.
Biologisch betrachtet gehört China zu den Ländern mit der reichsten biologischen Vielfalt. In China gibt es mehr als 30.000 Arten höherer Pflanzen und 6.347 Wirbeltierarten. Dies entspricht jeweils einer Proportion von 10 % bzw. 14 % der Pflanzen und Tiere in der ganzen Welt. Das Land-Ökosystem ist mit 599 Arten von einer reichen Vielfältigkeit geprägt. Wegen der äußerst reichen Tier- und Pflanzenwelt wird China als ein natürliches Genlager der biologischen Ressourcen der Welt betrachtet.
Zu den schönsten Naturparks in China gehören sicherlich der Jiuzhaigou- und Huanglong-Nationalpark, das Huangshan- und Wulingyuan-Gebirge und der Berg Wuyi.
Die chinesische Küche ist weltweit für ihre Vielfalt bekannt. Die Mahlzeiten werden oft mit gedünstetem Reis serviert. Zu den Spezialitäten gehört Dim Sum, gedünstete Häppchen in kleinen Bambuskörbchen, die auf Teewagen durch das Restaurant geschoben werden, von denen sich der Gast bedienen kann. Die Peking-Ente ist weltweit bekannt. Im Allgemeinen unterscheidet die chinesische Küche vier Arten: Guangdong, Shandong, Sichuan und Huai-Yang.
Guangdong-Speisen zeichnen sich durch erlesene Zutaten und feinen Geschmack aus. Sie sind in erster Linie für ihre reichen Zutaten bekannt. Außer Fischen und Garnelen isst man hier auch Fleisch, Schlangen und Vögel. Shandong-Speisen haben eine große Auswahl von Zutaten, die meistens geschmort, gebraten oder frittiert werden. Besonders bekannt sind die Suppen. Meeresprodukte wie Seegurken, Garnelen, Abalonen, Muscheln und Krabben sind pikante Zutaten des Essens. Die Sichuan-Speisen zeichnen sich besonders durch ihre Schärfe aus.
Die Huaiyang-Küche besticht durch frische und zarte Grundstoffe, sorgfältige Zubereitung, frischen und leichten Geschmack und schöne Farben und Formen. Frische Süßwasserkrabben und andere Süßwassertiere sowie verschiedenartige Gemüse gehören zu den Spezialitäten.
Das Nationalgetränk der Chinesen ist seit über zwei Jahrtausenden der Tee.
China ist ein Staat aus 56 Nationalitäten. Die Han-Nationalität mit einem Anteil von knapp 92 % der Gesamtbevölkerung ist Chinas größte Nationalität, die anderen 55 Nationalitäten betragen zusammen etwa 8 Prozent. Weil diese 55 Nationalitäten relativ wenige Angehörige aufweisen, werden sie gewöhnlich als "nationale Minderheiten" bezeichnet. Die Han-Nationalität ist in ganz China verbreitet und lebt hauptsächlich am Mittel- und Unterlauf der Flüsse Huanghe (Gelber Fluß), Changjiang (Yangtse) und Zhujiang (Perlfluß) und in der Nordostchinesischen Ebene. Die übrigen Nationalitäten verteilen sich vor allem in den ausgedehnten Grenzgebieten in Nordost-, Nord-, Nordwest- und Südwestchina. Davon ist die Zhuang-Nationalität mit 18.540 Millionen Menschen die größte Minderheit, während die Lhoba-Nationalität mit nur 3.689 Menschen die zahlenmäßig kleinste Nationalität ist.
Die Han-Nationalität besitzt ihre eigene Sprache und Schrift. Die han-chinesische Sprache, allgemein als die chinesische Sprache bezeichnet, ist heute in China die landesweit allgemein gebrauchte Sprache und auch international gebräuchlich. Die Hui-Nationalitat und die Mandschuren benutzen ebenfalls die han-chinesische Sprache. Die übrigen 53 Nationalitäten gebrauchen ihre eigenen Sprachen und 23 Nationalitäten ihre eigene Schrift.
Die Chinesen nennen ihr eigenes Land Zhongguo (offizieller Name: Zhonghua Renmin Gongheguo). In der restlichen Welt ist es unter dem Namen „Volksrepublik China“ oder kurz „China“ bekannt. Das Wort China gibt es im chinesischen selbst nicht. Der Name China leitet sich wahrscheinlich von dem alten chinesischen Wort Qin ab, dem Namen des chinesischen Fürstentums, aus dem die Qin-Dynastie (221 – 207. v. Chr.) hervorging. Über mehrere Stationen und Sprachen gelangte die Bezeichnung Qin entlang der Seidenstraße bis nach Europa. Im Deutschen kann sie recht gut mit „Reich der Mitte“ übersetzt werden.
Die Fläche Chinas beträgt 9.597.985 km². Es ist damit etwa so groß wie die USA. Die Ausdehnung Chinas von Norden nach Süden beträgt 4500 km; die Ost-West-Ausdehnung 4200 km. Die Küstenlänge aller Seegrenzen Chinas beläuft sich auf 14.500 km. Das Staatsgebiet gliedert sich in 22 Provinzen, fünf autonome Gebiete, vier regierungsunmittelbare Städte und zwei Sonderverwaltungszonen.
Peking (Beijing)
1,412 Milliarden (Stand: 2021) - damit ist China eines der meistbevölkertesten Länder der Erde.
Die Bevölkerungsdichte Chinas liegt bei 150 Einwohnern pro Quadratkilometer. Diese Zahl für sich ist nicht besonders hoch, ist aber auch stark irreführend. Westchina etwa weist eine geringe Bevölkerung auf großem Territorium auf. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den Küstenregionen, insbesondere im Osten des Landes. Dort befinden sich die großen Metropolen.
Knapp 92 % der Bevölkerung stellen die Han-Chinesen dar. Dennoch gehören den 55 ethnischen Minderheiten („Nationalitäten“) zusammen weit über 100 Millionen Menschen an.
China grenzt, wie kein anderer Staat, an 14 Nachbarländer: Vietnam, Laos, Myanmar, Bhutan, Nepal, Indien, Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan, Russland, Mongolei und Nordkorea. China grenzt im Osten und Südosten an das Gelbe Meer, das Ostchinesische Meer und das Südchinesische Meer China. Im Süden, Südwesten, Westen und Nordwesten bilden hohe Bergmassive (Himalaya, Tianshan, Pamir) die Grenze. Den Norden Chinas prägen Steppen und Wüsten.
Wichtigste Flüsse sind der Jangtsekiang (auch Changjiang = langer Fluss) und der Gelbe Fluss (Huáng Hé), daneben Lancangfluss (Mekong), Perlfluss, Brahmaputra und Amur.
Chinas geographische Besonderheit sind seine zahlreichen Gebirgsketten. Von der gesamten Landfläche machen Gebirge, Hochplateaus und Hügellandschaften zwei Drittel aus. Chinas Landesoberfläche sieht wie eine Treppe aus, die von Westen nach Osten Stufe für Stufe abfällt. Die höchste Stufe ist das Qinghai-Tibet-Plateau, das im Durchschnitt mehr als 4000 m über dem Meeresspiegel liegt und als das "Dach der Welt" bezeichnet wird. Besonderes Highlight in China ist der Hauptgipfel „Chomolungma“ des Mount Everest. Mit 8848,14 m ist er der höchste Gipfel der Welt.
China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft. Mit über 3,2 Billionen US-Dollar hat sie weltweit die höchsten Devisenreserven. So ist China eine ernstzunehmende Größe in der Weltwirtschaft und die neben Japan entscheidende Wirtschaftsmacht in der Region geworden
Renminbi (internationale Abkürzung: CNY oder RMB, das Symbol ist ¥.). Die Einheiten der Währung sind Yuan, Jiao, und Fen. Ein Yuan entspricht 10 Jiao bzw. 100 Fen. Wechselkurs: 1 EUR = 7,83 CNY (Stand: Juli 2024)
Mit Kredit- oder EC-Karten kann man an den meisten Bankautomaten Geld abheben. In guten internationalen Hotels kann man ebenfalls mit Kreditkarte bezahlen.
Das sozialistische Marktwirtschafts- und Staatssystem ist in der Verfassung der Volksrepublik China verankert. Das höchste Staatsorgan ist der Nationale Volkskongress, das Parlament der Volksrepublik China. Er wählt den Staatspräsidenten, den Staatsrat (die Regierung der Volksrepublik China), den Obersten Volksgerichtshof, die Zentrale Militärkommission und die Oberste Staatsanwaltschaft. Die Wahl des Nationalen Volkskongresses erfolgt unter der Leitung des Ständigen Ausschusses. Das heißt, die Bevölkerung wählt die Volkskongresse der untersten Ebene direkt, die dann die Abgeordneten der nächsthöheren Ebene bis zum Nationalen Volkskongress wählen. Der Nationale Volkskongress wird auf fünf Jahre gewählt.
1. Oktober (Gründung der Volksrepublik China)
China ist offiziell ein atheistischer Staat. Es gibt keine offiziellen Statistiken über Religionszugehörigkeit. Verbreitete Religionen sind Buddhismus, Daoismus, Islam, Christentum und Lamaismus (in Tibet und der inneren Mongolei). Außerdem ist der Einfluss des alten chinesischen Volksglaubens groß. Vor allem der Konfuzianismus, eher Sozialethik als Religion, beeinflusst die moralischen Verhaltensweisen der Chinesen.
China zählt zu den Ländern mit den meisten Pflanzenressourcen. Allein an höheren Pflanzen gibt es über 32.000 Arten. Fast alle Pflanzenarten der nördlichen Hemisphäre trifft man in China. Es gibt über 2000 essbare Pflanzenarten und mehr als 3000, die medizinisch verwertet werden können. China ist auch eines der Länder mit den meisten Tierarten. Allein seine Wirbeltiere zählen 6266 Arten, rund 10 % des gesamten Artenbestandes der Welt. Zu den nur in China lebenden seltenen Tierarten gehören unter anderem der Große Panda, der Stumpfnasenaffe, der Südchinesische Tiger und der China-Alligator.
Das Klima Chinas ist mit 18 verschiedenen Klimazonen sehr vielfältig: Im Westen, Norden und Nordosten herrscht ausgeprägtes Kontinentalklima mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern. Im Süden ist das Klima hingegen subtropisch bis tropisch. Die beste Reisezeit für die meisten Regionen sind die Monate April bis Mitte Juni und von September bis Mitte November.
MEZ + 7 Stunden (Winterzeit), + 6 Stunden (Sommerzeit)
Es gibt mehrere direkte Flugverbindungen zwischen China und Deutschland. Zum Beispiel: Air China von Frankfurt, München, Düsseldorf nach Shanghai und Peking, China Eastern Airlines von Frankfurt nach Shanghai, oder Hainan Airlines von Berlin nach Peking. Von dort können Reisende zu über 100 innerchinesischen Städten weiterfliegen. Wer Zeit hat kann China auch auf den Landweg per Bahn erreichen. Viele der chinesischen Eisenbahnen haben 1. Klasse Abteile. Beliebte Einreisemöglichkeit von Europa ist der Trans-Sibirien Express, dieser fährt von Moskau nach Peking.