Der Himmelstempel (tian tan) in Peking – auch Himmelsaltar genannt – ist im Süden der Stadt Peking unter dem Ming-Kaiser Yongle im Jahr 1420 erbaut worden. Er verteilt sich auf einer Gesamtfläche von 273ha und diente den Kaisern der Ming- und Qing-Dynastie als Kult- und Opferstätte des Hofes. Hier baten die Kaiser jedes Jahr den Himmelsgott um eine gute Ernte – letztmalig unter dem Kaiser Yuan Shikai im Jahr 1924. Der Himmelsaltar ist der größte Altarbaukomplex in China, der bis heute erhalten geblieben ist und hebt sich durch seine Architektur, die als vollkommenste der chinesischen Baukunst bezeichnet wird, ab.
Aufgrund der Nord-Süd-Ausrichtung der Anlage empfiehlt es sich, den Park durch das Südtor zu betreten. Eine Marmorstrasse führt dabei durch die ganze Anlage und endet mit der Halle der Erntegebete. Diese Halle ist erst im Jahr 1889 nach einem verheerenden Feuer wieder aufgebaut worden. Irrtümlich wird diese Halle auch "Himmelstempel" genannt, obwohl sie in die eigentlichen Opferzeremonien nicht mit einbezogen wurde. Vielmehr bat der Kaiser zum Frühlingsanfang hier um eine reiche Ernte. Das Dach ruht auf insgesamt 28 Holzsäulen. Die inneren vier Säulen symbolisieren die vier Jahreszeiten, während die beiden umlaufenden Ringe mit je zwölf Säulen einmal die zwölf Monate und die zwölf Doppelstunden des Tages darstellen.
Jedes Detail in dieser Parkanlage hat seine eigene Bedeutung. Die bedeutendsten Gestaltungsmerkmale des Himmelsaltares/Himmelstempels sind dabei die runde Form, die Farbe Blau und die Zahl 3 – in China alles Symbole für den Himmel.
Besonders empfehlenswert ist auch ein Besuch in den anliegenden Parkanlagen. Hier treffen sich meist ältere Einheimische, um zu tanzen, singen oder einfach um die frische Luft zu genießen.
Die UNESCO setzte den Himmelstempel im Dezember 1998 auf die Liste der Weltkulturerben.